Freitag, 19. März 2010

Goodbye Denmark :-( Welcome home :-)

Ich bin zurück. Schade und doch auch schön.
Nach 2 mal verlängern in Dänemark, haben meine Eltern beschlossen keine Risiko mehr einzugehen und mich persönlich heim geholt. Nun bin ich offiziell ab 01.04. wieder in Potsdam (ich freu mich drauf) und wer sich mal einen meinen zukünftigen Betreuer im ZDF Morgenmagazin angucken will, sollte diesem Link folgen:
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/hauptnavigation/startseite/aktuellste?teaserListIndex=25#/beitrag/video/991362/Seismologe:-Nachbeben-sind-normal
Dann wißt ihr schon mal, dass ich in Zukunft mit dem top aktuellen Thema Erdbeben beschäftigt bin, genauer gesagt im PROGRESS-Verbund (einige von euch haben ja schon davon gehört). Ich werde versuchen mit meinem statistischen und informatischen Knowhow :-) die Risikoanalyse zu verbessern. Wahrscheinlich habe ich das schon mal geschrieben, aber vielleicht seid ihr genauso vergesslich wie ich.

Natürlich habe ich es in den letzten Wochen mal wieder versäumt, fleißig zu schreiben. Aber zu meiner Entschuldigung möchte ich vorbringen, dass ich in Abschiedsvorbereitungen war und beispielsweise eine Abschiedsparty im Wohnheim geben mußte und bei meinem letzten IAESTE-Dienstag das deutsche Biertrinker Image nochmal bekräftigen mußte. Es gab also viel zu tun.
Ein bißchen Tourist spielen war natürlich auch noch angesagt. Teilweise hatte ich dabei Unterstützung von Max, der meine neugierigen Nachbarn, die alle wissen wollten wer das ist, mit seinen konfusen Reiseterminen verwirrt hat. Zusammen haben wir uns den nicht-touristischen Christianiateil angeguckt und waren in einem sehr gemütlichen Christiania-Café (für mich neu, aber Max kannte sich aus) und natürlich habe ich ihn, wie fast alle meine Besucher, in den Park mit dem vielen Wild geführt und war schon ganz enttäuscht, dass sich diesmal keines Blicken lassen wollte, als wir schließlich doch noch (wahrscheinlich) die ganze versammelte Bande gefunden haben.
Dann war ich noch ein wenig auf eigener Faust unterwegs und habe Winterbilder gemacht, die ihr wahrscheinlich alle gar nicht mehr sehen wollt. Aber ich habe wieder ein kleines Rätsel dabei:
Bei welcher Szenerie musste ich spontan an Walter Moers überlebenswichtige Weisheit „Hexen stehen immer zwischen Birken“ denken?
Sollte nicht allzu schwer sein, wenn ich denn nicht vergesse, das Bild hoch zu laden.

Am letzten Wochenende hatte ich bei meinen Touristenaktivitäten dann, wie gesagt, Unterstützung von meinen Eltern und wir haben Roskilde inklusive Wikingermuseum und Dom besucht.

Außerdem stand noch die Zimmerübergabe und lustiges Möbelverschachern an. Ging eigentlich recht unkompliziert, bis auf das Couchproblem. Erst wollte IAESTE die haben, dann hat sich da ewig keiner zu einer konkreten Aussage hinreißen lassen (fast wie beim Potsdamer IAESTE ;-) ) und dann haben sie doch abgesagt, so dass sie fast auf dem Müll gelandet wäre, aber last-minute doch noch von einer Nybrogårderin aufgenommen wurde. So wurden meine Eltern Sonntag früh noch zum Couchschleppen angeheuert. Ja, man hat’s nicht leicht mit den Kindern.

So, das war dann vorläufig mein letzter online Bericht. Wer immer noch nicht genug hat, darf mich gerne zum Fotos gucken oder einer Kaffeeplauderrunde besuchen. Für die meistens, ist der Weg ja jetzt wieder deutlich kürzer.

PS: Nein, ich habe nicht vergessen, die Fotos hoch zu laden. Stelle nur gerade fest, dass es clever erscheint, damit zu warten, bis ich nen schnelleren Internetzugang als in Eden habe.

Sonntag, 14. Februar 2010

Immernoch Winter

Es ist mal wieder an der Zeit für winterliche Grüße aus dem immernoch verschneiten Dänemark. Da Straßen und Radwege momentan wieder ganz gut freigeräumt sind und ich wieder ohne größere Probleme von A nach B komme, kann ich mich immernoch am Schnee erfreuen. Besonders schön sieht der Winter aus, wenn ich an einem klaren Tag zur Arbeit radel und dann mit einer toller Morgendämmerung über Schweden belohnt werde. Leider bin ich zur fantastischen Abenddämmunrung über dem Bagesværdsø (das ist einer der beiden Seen an meinem Wohnheim) immer zu spät dran, aber die Tage werden ja wieder länger und meine Chancen somit größer.
Mit dem Schlittschuhlaufen scheint es allerdings erstmal vorbei zu sein. Nach dem letzten großen Schneefall vor 1 1/2 Wochen, wurde die tolle Fläche auf dem Lyngbysø (das ist der andere See am Wohnheim) nicht mehr geräumt und jetzt ist dort ne Buckelpiste :-(. Daher werde ich immer um so mehr neidisch, wenn sich mein Nachbar am Wochenende seine Ski unterschnallt und seine Runden um oder auf dem See oder durch den Wald dreht. Der Schwede mit dem ich ein Büro teile, kam letzte Woche auch 2mal mit Skiern zur Arbeit. Neid, Neid, Neid. Ich will auch mal im Flachland Skilaufen, wo man nicht ständig die Abfahrtspisten überqueren muß und da von 5-jährigen vorgeführt bekommt, dass die viel besser Skifahren können als ich. Na und? Dafür bin ich größer als die. Naja noch jedenfalls.
Als sportliches Alternativprogramm habe ich es vor ein paar Wochen mal wieder mit joggen versucht. Auf Arbeit hat sich eine Laufgruppe gegründet, der ich mich mal angeschlossen habe. Dabei habe ich auch recht schnell gemerkt, dass ich bis zum Sommer dringend was für meine Kondition machen muß, wenn ich da die Rennsteigstaffel laufen will. Puh, das schien mir dann gleich so anstrengend, dass ich mir lieber erstmal ne Erkältung eingefangen habe, die recht lange angehalten und mich vom Laufen entschuldigt hat. Jetzt geht sie langsam zu Ende und ich muß mir eine neue Ausrede einfallen lassen. Schnee und Kälte zählt ihr nicht. Die Dänen rennen bei jedem Wetter. Im Winter, wegen der frühen Dunkelheit oft mit diesen neongelben oder orangen Bauarbeiterwesten bekleidet und mit Blinklichtern versehen, jagen sie durch die Straßen und Parkanlagen.
Die nächsten 2 Wochen werde ich mich aber noch ans passive Sportprogramm halten und fleißig Olympia verfolgen und meine Nachbarn zu Biathlonkundige ausbilden. Die mußten im Januar schon ständig mitgucken, wenn ich den Küchenfernseher beschlagnahmt hatte. In Ermangelung eines eigenen Teams dürfen sie dann auch für die Norweger oder Schweden sein.

Neben meinem zeitraubendem Sportprogramm muß ich hin und wieder auch immer noch mal was arbeiten. Dass ich das mit deutscher Gründlichkeit tue, erkennt man vielleicht daran, dass ich immernoch mit gleichen Projekt beschäftigt bin, welches eigentlich nur bis Oktober vorgesehen war. Aber wir nähern uns jetzt langsam dem Ende. Nach 6 Monaten haben wir festgestellt, dass die Methode an der rumwerkeln nicht so wirklich praktikabel und anwendbar ist. Aber rein theoretisch funktionierts schon. Das werden verpacken wir jetzt in 2 Paper (=Artikel, nicht Geschenkpapier) in denen ich Co-Autor sein darf und dann werden die nach den optimistischen Schätzungen meines Betreuers so ungefähr um 2021 fertig sein und veröffentlicht :-).
Ach an dieser Stelle kann ich euch auch mal wieder am beruflichen E-Mail-Verkehr teilhaben lassen und euch meinen Arbeitsplan für die nächste Woche zeigen:
"If you intend to work the whole week then we can make a long worklist for you: Complete a paper or two; if any spare time, then solve the climate change problem"

Da Schulferien sind, wird es in der nächsten Woche recht leer bei uns sein und mein Betreuer plant erst in einer Woche wieder im Büro zu sein. Ich werd also meine Ruhe haben und endlich mal ordentlich arbeiten können. Vielleicht spanne ich auch noch den Max ein, der mich nächste Woche besuchen kommt.

Um mich auf diese arbeitsintensive Woche vorzubereiten, war zum Ausgleich dieses Wochenende Partywochenende angesagt. Am Freitag gab es ein großartigen Technokonzert an der DTU. Toybox, Hampenberg und Sash, wer kennt sie nicht. Die DTU-Studenten waren jedenfalls total verrückt darauf und die 1000 Karten waren im Vorverkauf nach 3 Stunden weg. Da war einer meiner Nachbarn entsprechend neidisch, als er gehört hat, dass ich da hingehe und er keine Karte mehr gekriegt hat. Und wie komm ich dazu, zu so einem Konzert zu gehen. Tja, Vitamin B mal wieder. Beim dienstaglichen IAESTE-Treffen in der Unibar (siehe Bilder) habe ich jemanden kennengelernt, der mich gefragt hat, ob ich der Security-gruppe für den Abend beitreten will. Als alter Technofan ;-) konnte ich da natürlich nicht nein sagen.
Das Konzert war ... hmm... mir fehlen die Worte. Schlechte Musik und viele viel zu betrunkene Leute, großartig im Stil der frühen 90-er gekleidet (bunt leuchtend), die alle (so denn sie nicht zu betrunken waren) jede Menge Spaß hatten. Einfach großartig. Wer sich einen Eindruck davon machen will, kann es mit folgendem Link versuchen (man kann getrost ein paar Minuten des Anfangs überspringen): http://www.youtube.com/watch?v=GVwpXr2N8SQ
Nach dem Konzert gab es dann noch die After-Show-Party, bei der die Security dann auch endlich trinken durfte und das für umsonst. Dementsprechend kurz ist mein Samstag gewesen. Im großen und ganzen habe ich gefrühstückt, mich für die Einweihungsfeier meines Vormieters fertig gemacht und bin zur selbigen gefahren.
Zum Ausklang des Wochenende gibt es heute noch etwas Glühwein und Æbleskiver (das sind die Quarkbällchen, die es hier üblicher Weise zum Glühwein gibt und die aus irgendwelchen Gründen Apfelstreifen heißen) mit den Nachbarn und ich werd mal schauen, ob ich das heutige Biathlonrennen verfolgen kann.

Samstag, 9. Januar 2010

Wintergrüße

Nach langer Zeit, werde ich diesen wunderschönen Winterabend mal nutzen, um den Blog wieder zu aktualisieren. Ich habe da auch schon mal was vorbereitet. Das ist zwar schon 3 Tage her, aber dazwischen war ich etwas überfordert mit früh aufstehen, arbeiten, Sachen auspacken, neuen Papierkram erledigen usw. Aber heute habe ich mich davon etwas ausgeruht, einen Winterspaziergang gemacht und war Schlittschuhlaufen. Ein paar Bilder vom eingeschneiten See habe ich auch gemacht.

Und für alle, die lieber Bilder angucken, als lesen, streue ich noch etwas ältere Fotos ein, von den 2x2 Besuchern im Dezember (Manu und Olli zu meinem Geburtstag da, Annette und Hannes zur Klimakonferenz) und der DTU-Aqua-Weihnachtsfeier, bei der wir lustige Cocktails gemixt haben und eine tolle Modenschau hatten.

Mit Olli und Manu und gab es, Kopenhagen typisch, eine Radtour zum Lyngbyer Weihnachtsmarkt bei dem wir Glühwein und Appleskriver (Quarkbällchen ähnliche Dinger) getankt haben, weiter durch die Lyngbyer Altstadt und den Wildpark mit dem vielen Wild zu meiner Arbeit. Ein Kopenhagen-Sightseeing-Tag stand natürlich auch auf dem Programm, mit Besuch des extrem in Lichter gehülten Tivolis, wo Olli und ich Riesenkettenkarusell gefahren sind. Dann gab es noch einen Geburtstagskuchen und das übliche, ganz schön frühe aber sehr leckere Geburtstagsfrühstück mit "Gammel Dansk" (Kräuterschnaps).

Mit Annette und Hannes gab es viele Klimakonferenzeindrücke, aber auch gemütliches Biathlon gucken mit Annette, Etwas Sightseeing mußte natürlich auch sein und ich wir haben bei einem Besuch in Christiania viel über die Freistadt erfahren.

Jetzt kommt aber endlich der versprochene schon vorbereitete Teil von vor 3 Tagen. Los geht's:


So, da sitze ich also mal wieder auf der Fähre nach Dänemark und erfreue mich an der süddeutschen Kleinreisegruppe (Frau + 3 Kinder) die am übernächsten Tisch ein sehr lustigen Dialekt spricht und bin beeindruckt, wie es die Frau geschafft hat die Kinder mit Essen einigermaßen ruhig zu stellen. Die Lautsprecheransage über meine Einkaufsmöglichkeiten an Board ist auch schon durch und nun ist es doch wieder recht entspannt. Im Bus sind nicht mal ein Viertel aller Plätze belegt und auf der Fähre muß ich mich diesmal gar nicht um die guten Plätze kloppen. Direkt langweilig. Da muß ich wohl doch den längst fälligen Blogeintrag schreiben und denen, die noch nicht bescheid wissen die neuesten und nicht mehr ganz so neuen Infos berichten.
Jaa, ich bin wieder auf den Weg nach Kopenhagen, denn ich habe mein Praktilkum noch einmal verlängert. Das hat sich Anfang Dezember ziemlich spontan entschieden und dafür erstaunlich gut geklappt. Ich habe sogar wieder ein Wohnheimzimmer auf dem gleichen Gang wie vorher bekommen. Das erleichtert den Umzug, ich kann meine Mitbewohner größtenteils behalten und mein Vormieter hat mir auch noch ein paar Möbel überlassen. Für das Bett bin ich ihm besonders dankbar und werde es doppelt besonders sein, wenn ich heute gegen Mitternacht da ankomme.


Mitte März ist dann aber entgültig Schluß mit meinem Superjob in Dänemark. Dann komm ich wieder zurück in mein manchmal schon vermißtes Potsdam und in unsere schöne WG, die bestimmt noch viel schöner wird, wenn unser Mitbewohner im Sommer auszieht und Manu und ich dann den oder vielleicht auch die perfekte(n) MitbewohnerIn finden.
Auch zur Uni kehre ich wieder zurück, nur der Standort ändert sich. Ich ziehe vom Neuen Palais nach Golm (was für ein Abstieg) und werde ab April einen Doktor bei dem Insitut für Geophysik machen. Gestern hatte ich ein Gespräch mit meinen zukünftigen Betreuern und tatsächlich haben wir uns darauf geeinigt, dass ich bei denen Anfangen darf. Ich wurde auch gleich mit Lesematerial ausgerüstet, für die langen düsteren Winternächte fern der Heimat (einer der Betreuer ist Däne, der kennt die).

Um frisch und ausgeruht ins neue Jahr zu starten, habe ich es über die Weihnachtsferien eher ruhig angehen lassen. Ich habe meinem Bett viel Gesellschaft geleistet, Märchenfilme mit meinen Eltern geguckt, wir haben zu Weihnachten und auch sonst viel und gut gegessen, waren 2mal in der Sauna (davon einmal mit Schnee zum abkühlen – kalt, kalt, kalt) und hin und wieder habe ich auch ein paar Freunde getroffen, was meistens auch mit Essen und/oder Kaffeetrinken erbunden war. Alles im allen 2 ziemlich entspannte Wochen. Nur die Strategie mit dem frisch und munter hat nicht ganz so geklappt. Ich habe eher das Gefühl in einen Winterschlaf gefallen zu sein, aber das wird vielleicht anders, wenn ich wieder arbeite. Morgen muß ich erstmal gucken, wo denn nun mein Schreibtisch steht. Kurz vor Weihnachten gab es sehr chaotische Umräumaktionen ohne Vorankündigung. Den letzten Arbeitsmittwoch kam ich in mein mit vielen Tischen, Stühlen und Schränken vollgestelltes und völlig unnutzbares Büro und habe wie meine Leidensgenossen auch den wichtigsten Kram irgendwie daraus hervorgezogen und einen freien Schreibtisch gesucht. Es gab Gerüchte, dass ich in ein anderes Haus umgesiedelt wurde. welches leider etwas weiter entfernt vom Kaffeeautomaten ist, dafür aber mehr Toiletten hat, als Leute drin arbeiten können. Hmm, das macht ja gar keinen Sinn.

Mittwoch, 25. November 2009

Skandinavian Reisen

Heute muß ich euch mal am E-Mail-Verkehr meiner Kollegen teilhaben lassen.
Zum besseren Verständis: Mark ist Australier (oder vielleicht war es auch Neuseeland) hat seinen Arbeitsplatz im Schloß und ist außerdem einer der Fortran-Leute, mit denen ich zusammen arbeite.

Betreff: missing sandal

Mark:

Hi,

Has anyone seen a black sandal lying around the castle somewhere? I seem to have lost one, unfortunately... It's for the left foot, is black, is size 41/42, is of the brand havaianas and has a brazilian flag on it.

If anyone haas seen it, I would quite like it back - I look a little silly walking around with just one...

Mark

Jane:

Is it not normal for a kiwi just to use one shoe?

Mark:

Cinderella has found [his] shoe! And is very happy for it!


Für den Fall, dass jetzt ein falscher Eindruck entsteht, möchte ich noch hinzufügen, dass wir immer noch hart an unserem Projekt arbeiten und fleißig darauf hoffen am Ende schicke Ergebnisse zu kriegen.

Zwischendurch habe ich auch mal wieder meine Touristenpflichten wahrgenommen und Wochenendausflüge nach Norwegen und Stockholm gemacht

Nach über 2 Jahren und vielem drüber Reden, habe ich es endlich geschafft Porsgrunn und den Leuten dort einen Besuch abzustatten. Und schon im Zug von Oslo nach Porsgrunn war ich einmal mehr, trotz diesigem Novemberwetter, von den Landschaft begeistert. Einfach wow. Da hat mein Herz schneller geschlagen und ich habe mich daran erinnert, warum ich im Sommer dort unbedingt Urlaub machen muß.

Und es war einfach großartig die Leute wieder zusehen. Leider waren nicht alle dort, weswegen ich 2010 nochmal vorbei schauen muß, aber es war trotzdem prima. Wie in guten alten Zeiten, habe ich bei meinen SriLankanern gewohnt. Die haben jetzt ein Auto und wir sind zu meinem Lieblingsfjord gefahren, waren Pizza essen, haben Siedler gespielt und nervige Möwen gefüttert, die im Sommer sicher wieder die ganze Nacht durch Rabatz machen. Natürlich mußte ich auch bei TelTek rein gucken. Von den Leuten, mit denen ich gearbeitet habe, ist kaum noch einer da, aber die haben jetzt einen Kaffeeautomaten :-)


Ein Wochenende später ging es nach Stockholm mit ein paar anderen IAESTE-Praktikanten. Auch da gab es verregnetes, diesiges Novemberwetter und die meiste Zeit war es dunkel. Aber mir hat die Stadt trotzdem gefallen - mit den vielen Inseln und Brücken und dem ganzen Wasser dazwischen, welches eine zu dichte Bebauung verhindert und so (im Sommer wahrscheinlich noch viel großartigere) Blicke auf die alten Häuser frei gibt.

Für die düsteren Wintertage gibt es jede Menge Museen. Aus Zeitgründen mußten wir uns auf eines beschränken und unsere Wahl fiel auf das Vasamuseeum. Eine großartige Wahl. Man betritt das Museeum und hat sofort einen beeindruckenden Blick auf die "Vasa" - ein 1628 gesunkenes und nach 333 Jahren wieder geborgenes und ziemlich gut erhaltenes Schwedisches Kriegsschiff. Wenn man sich daran satt gesehen hat, kann man sich noch darüber schlau machen, warum das Schiff gesunken ist, wie es gefunden und geborgen wurde, wie das Leben auf einem Kriegsschiff und sonst so in Schweden damals aussah und und und ...
Leider ging uns die Zeit aus, bevor wir alles bestaunen konnten, aber der Besuch hat sich trotzdem gelohnt.


Wie es sich für ordentliche Touristen gehört, waren wir am Sonntag Abend nach dem ganzen Sightseeing und dem Samstag-Nacht-Leben total fertig und nur noch dazu in der Lage uns im Hostel was zu Essen zu machen und auf den Nachtzug zurück nach Kopenhagen zu warten.


Donnerstag, 5. November 2009

Groß Reinemachen

Unglaublich, aber wahr. Es sieht doch tatsächlich so aus, als hätte ich noch etwas Zeit zum Blogschreiben, bevor ich mich auf meine nächtliche Reise nach Norwegen mache, um meine Porsgrunner zu besuchen.
Vor lauter Schreck weiß ich gar nicht mehr, was die letzten Wochen so los war.

Also da war natürlich unsere TDC-Party (Tour de chambre - für die Französich verstehenden unter euch) auf unserem Gang. Ein super Abend. Wir haben mit einem gemeinsamen Abendessen angefangen (Grundlage schaffen, nennt man das wohl) und dann haben wir nacheinander die Zimmer der teilnehmenden Leute besucht. In jedem Zimmer gab es einen Cocktail (oder ähnliches), der vom Gastgeber gereicht wurde und wenn alle Gläser gelehrt waren, sind wir weiter gezogen. Unterbrochen wurde das ganze vom Verzehr des Desserts und des Abendmahls, von einer Bierstaffel und einem Treffen mit den Bewohnern 2 anderer Gänge, die gerade am gleichen Wochenende TDC hatten. Viel mehr muß ich zu dem Abend eigentlich gar nicht mehr erzählen. Es war großartig, wir hatten alle sehr viel Spaß und am nächsten Tag einen kollektiven Hangover.
Achso ja, das ganze fand unter einem Thema statt (über das wochenlang abgestimmt und neuabgestimmt wurde), zu dem sich alle entsprechend kleiden und ihre Zimmer dekorieren. Das Thema kann ich aber noch nicht verraten, denn - wie üblich - verspreche ich mal wieder irgendwann Fotos von der Feier nach zu liefern und dann dürft ihr anhand dieser raten, was das Thema war.

Am Sonntag eine Woche später, also letzten Sonntag, fand dann die große Küchenreinigung statt mit Fensterputzen, Kühlschränke abtauen und reinigen, Öfen reinigen, Schränke auswischen,...). Das ist wohl der geheime eigentliche Grund für die TDC. 1-2 mal im Jahr entscheiden dänische Studenten, dass die Gemeinschaftsküche selbst für studentische Verhältnisse zu - äähh - unappetitlich geworden ist und eine Grundreinigung vertragen könnte. Damit sich diese aber auch wirklich lohnt und man ganz ganz sicher ist, dass es Zeit zum Putzen ist, gibt es vorher noch die große Party. Und nach einer Woche ausnüchtern wird dann geschrubt, bis die Hände blutig sind oder sich deren Hautoberfläche auf Grund des Wassereinflusses doppelt so groß geschrumpelt hat.
Übrigens fand die erste Grobreinigung (Geschirrwaschen, Essenreste beseitigen usw.) bereits den Sonntag vorher statt. Nicht dass jetzt jemand Eckelattacken kriegt.
Vom Putzen gibt es übrigens keine Bilder. Ich werde also auch keine nachliefern.

Ansonsten wird es hier immer kälter, dunkler, naßer und windiger. Der gestrige Weg zur Arbeit mit heftigem Gegenwind hat ca. 1 1/2 so lange gedauert, wie üblich und als ich am Charlottenlunder Schloßpark vorbei gefahren bin, hat es rechts von mir plötzlich heftig gekracht und gerumpelt und - wie ich etwas später festgestellt habe - einen recht stattlichen Baum auf die Seite gelegt.
Die von mir am meisten bewunderten Arbeiter des gestrigen Tages waren die Fahrradbriefträger und die Parkarbeiter, die versucht haben Berge von Laub von den Wegen zu fegen. Ich zweifle allerdings daran, dass das einer der effektivsten Jobs war.
Auf dem heutigen Weg zur Arbeit boten sich plötzlich ganz neue Bilder und die entlaubten Bäume gaben Blicke frei, die sie bisher verborgen hatten.

Mit dem schlechter werdendem Wetter wird es drinnen nun um so "hyggeliger", um eins der dänischen Lieblingswörter zu benutzen, welches sich wohl am ehesten mit gemütlich übersetzen läßt.


Mittwoch, 4. November 2009

Es schneit ...

... wässrigen Matschschnee und stürmt, dass es die Bäume im Park entwurzelt. Ich freu mich schon auf den nach hause Weg.

Samstag, 24. Oktober 2009

Besuch

Ich denke, jetzt die Zeit gekommen, da Schreibfaulheit Besitz von mir ergreift und meine Einträge immer seltener werden. Aber es gibt wichtige Neuigkeiten, die ich euch nicht länger vorenthalten kann und da mich am Wochenende wahrscheinlich die Wohnheimparty beschäftigt halten wird, sollte ich den Eintrag wohl besser heute schreiben.

Es ist jetzt endlich doch noch passiert. Mein Betreuer hat grünes Licht gekriegt mein Praktikum zu verlängern. In den Tiefen der unüberschaubaren Administrationsabteilung ist jetzt also mein neuer Vertrag unterwegs auf dem als neues Enddatum der 15.12. stehen wird.

Die zweite tolle Sache der letzten Tage (oder chronologisch geordnet eher die erste) war der Besuch von Heide und Matthias. Leider mussten die beiden ohne Tinka anreisen, da die Dänen komische Einreisebestimmungen zu ihrem Impfausweis haben. Dabei hatte ich mir schon über ein hundefreundliches Touristenprogramm Gedanken gemacht. Wir haben aber trotzdem den Wildpark besucht und nach einigem Suchen auch eine tolle Stelle zum Reh-Fotoshooting gefunden.

Natürlich haben wir auch das typische Kopenhagen-Touristenprogramm mit Bootsrundfahrt und Aufstieg auf den runden Turm gemacht und ich habe die Gelegenheit des anwesenden Autos ausgenutzt, um mich von den beiden nach Roskilde fahren zu lassen, wo das bereits geschlossene Wikingerschiffsmuseum und die wirklich beeindruckende Kirche auf unserem Touristenprogramm standen.

Ein fast genauso wichtiger Punkt des Touristenprogramms war der Besuch beim Bäcker, bei dem wir uns mit prima dänischem Gebäck und Kuchen eingedeckt haben.


Es waren wirklich ein paar tolle und sehr sehr lustige Tage mit den beiden. Es gibt wohl kaum eine Person mit der Kickern so lustig ist, wie mit Heide. Deswegen haben wir den Kicker in unserer Küche auch ausgiebig genutzt. Ich kann allerdings nicht behaupten, dass ich sich meine Kickerfähigkeiten verbessert haben.

Zum Ende gab es noch etwas deutsche Kultur. In der Kellerbar des Wohnheimes war mal wieder Oktoberfest angesagt. Was sich von den normalen Abenden im wesentlichen nur dadurch unterschieden hat, dass Paulaner ausgeschenkt wurde, welches man in richtigen Gläsern erstehen konnten. Der Oktober wurde von den Dänen fleißig dazu genutzt eine Menge Oktoberfeste zu feiern, um ausreichend Entschuldigungen zum Biertrinken zu haben.